Pflegeanleitung für Piercing & Tattoo
Brust oder Keule Tattoo&Piercing

Stand 14.10.2019

Inhaltsverzeichnis

Pflegeanleitung Piercing

Allgemeines

Beim Piercing wird Deine Haut durch alle drei Hautschichten durchstochen. Durch die Verletzung der Haut können Mikroorganismen in die Wunde gelangen. Die sterile Arbeitsweise in unserem Studio schützt Dich so gut wie möglich vor Verunreinigung der Wunde während des Einsatzes des Piercings. Die alltäglichen Belastungen des frischen Piercings hingegen durch Schweiß, Schmutz der Kleidung oder Berührungen mit schmutzigen Händen an der Wunde lassen Bakterien aller Arten in den verletzten Hautbereich gelangen. Daher ist es sehr wichtig, dass Du unsere Hinweise zur Nachbehandlung gewissenhaft befolgst.

Allgemeine Abheilzeiten: 3 Wochen bis 8 Monate, je nach Piercing und Körperstelle.

Hygiene

Halte das frische Piercing unbedingt sauber. Es handelt sich hierbei schließlich um eine offene Wunde, die sich bei mangelnder Hygiene entzünden kann. Achte in der ersten Woche auch bitte immer darauf, dass Du frisch gewaschene bzw. desinfizierte Hände hast oder Einweghandschuhe trägst, wenn Du Dein Piercing pflegst.

Wundbehandlung Allgemein

  • Die Wundbehandlung sollte 2x täglich durchgeführt werden, wenn möglich morgens und abends.
  • Nur das Mittel verwenden, welches vom Piercingstudio empfohlen wurde.
  • Vor der Wundbehandlung immer die Hände reinigen, wenn möglich desinfizieren.

Vorsichtsmaßnahmen Allgemein

  • Verunreinigungen jeglicher Art vermeiden. Das Piercing während der Abheilzeit immer nur mit sauberen Fingern anfassen (große Infektionsgefahr).
  • Starke körperliche Belastung meiden.
  • Keinen übermäßigen Konsum von Alkohol oder anderen Rauschmitteln.
  • Kein Wasserkontakt in Frei - oder Hallenbädern mit der gepiercten Körperstelle in den ersten 4 Wochen.
  • Keine Sauna, Solarium oder Dampfbad in den ersten 4 Wochen.
  • Beim Duschen PH-neutrale Produkte verwenden.
  • Keinerlei sexuellen Kontakt an der gepiercten Stelle bis zur Verheilung.
  • Keine fremden Körperflüssigkeiten auf oder an die zu verheilende Piercingstelle bringen, bis diese verheilt ist.
  • Reibung durch zu enge Kleidung vermeiden.
  • Druck und Spannungen vermeiden.
  • Nicht am Piercing herumspielen.
  • Es ist dringlichst davon abzuraten, während der Abheilzeit den Piercingschmuck herauszunehmen.
  • Pflegemittel oder Methode nicht ändern ohne Absprache mit einem/einer Piercer(in) ändern.
  • Vorsicht beim Umgang mit Kosmetika wie Bodylotion oder Make-up.

Allgemeine Tipps

Bei der täglichen Körperhygiene solltest Du darauf achten, dass Du nicht an den frischen Piercings hängen bleibst, da dies den Heilungsprozess negativ beeinflussen kann und in den meisten Fällen auch zu Schmerzen führt. Die Einhaltung der Pflege, sowie das Erscheinen zu den Kontollterminen sind wichtige Punkte, um eine gute Wundverheilung zu erreichen.

Piercings sollten auch nach der Verheilung bei der Körperhygiene miteinbezogen und gereinigt werden. Ablagerungen am Piercingschmuck können zur erneuten Entzündung der gepiercten Körperstelle führen.

Hilfreich ist, den eigenen Körper bei der Wundheilung durch wenig Stress, viel Schlaf, gesunde Ernährung und wenig körperliche Belastung zu unterstützen.

Normaler Heilungsverlauf

Durch die Verletzung der Haut können Mikroorganismen in die Wunde gelangen. Die sterile Arbeitsweise in unserem Studio schützt Dich so gut wie möglich vor Verunreinigung der Wunde während des Einsatzes des Piercings. Die alltäglichen Belastungen des frischen Piercings hingegen durch Schweiß, Schmutz der Kleidung oder Berührungen mit schmutzigen Händen an der Wunde lassen Bakterien aller Arten in den verletzten Hautbereich gelangen. Der Körper reagiert auf derlei Veränderungen seiner äußeren Schutzschicht mit verschiedenen Symptomen:

  • Leichte Rötung der Haut
  • leichte Erwärmung um den verletzten Hautbereich
  • Leichte Nachblutungen und Flüssigkeitsabsonderungen
  • Leichtes Ziehen und Brennen
  • Schwellungen

Diese Symptome sind kein Grund, in Panik auszubrechen. Der Körper beginnt lediglich mit der Aktivierung seiner eigenen Abwehrmechanismen, um die körpereigene Wundheilung zu unterstützen.

Die Haut wird durch einen Säuremantel, der auch als körpereigenes Antibiotikum bezeichnet wird, vor Bakterien geschützt. Da durch das Piercing aber dieser Schutzmantel durchbrochen wurde, werden vom Körper zusätzlich Freßzellen (Phagozyten) gebildet. Diese körpereigenen Zellen vernichten die eingedrungenen Mikroorganismen. Die dadurch entstandenen Zellabfälle sind als Eiter bekannt und treten als Abfallprodukt aus der Wunde aus (Phagozytose).

Die Verwendung eines Pflegemittels unterstützt die körpereigene Wundheilung.

Bedenklicher Heilungsverlauf

Hinweise auf einen bedenklichen Verlauf können sein:

  • massiv Zunahme der Absonderungen
  • starke und zunehmende Schmerzen
  • hohes Fieber und grippeähnliche Symptome (als Zeichen einer ernsthaften Infektion)
  • starke Nachblutungen
  • stark fauliger Geruch
  • Verfärbungen in den grünlichen, bräunlichen Bereich

Was mache ich bei Problemen?

Bei auftretenden Komplikationen bitte umgehend an den ausführenden Piercingbetrieb wenden. Falls dies nicht möglich ist, empfehlen wir einen Arzt oder ein anderes Piercingstudio aufzusuchen. Anfragen zu Komplikationen per Telefon oder Email sind in den meisten Fällen nur schwer zu beantworten, da durch ein persönliches Erscheinen das Problem genau bestimmt und nur somit das Beste für den Kunde erreicht werden kann.

Wir raten dringend davon ab, Selbstdiagnosen zu erstellen und den Schmuck ohne Rücksprache zu entfernen. Der erste Schmuckwechsel sollte in einem Piercingstudio durchgeführt werden. Dabei kann die richtige Handhabung mit dem Piercing und auch die benötigte Schmuckgröße in Erfahrung gebracht werden.

Bei weiteren Fragen stehen wir selbstverständlich telefonisch unter +49 (0)30 8937 2907 oder per Mail unter post@tattooberlin.net zur Verfügung.

Mundbereich

Richtige Handhabung der Pflege und Pflegemittel

Gründliche Reinigung der Hände vor Beginn der Pflege, wenn möglich Desinfektion der Hände. Sorgfältige und gründliche Reinigung der gepiercten Stelle und des eingesetzten Schmucks mittels des mitgegebenen Pflegeproduktes mit einer gründlichen Mundspülung. Der Reinigungsprozess kann je nach Grad der Verschmutzung auch ein weiteres Mal angewandt werden.

Nach der Reinigung erfolgt ein erneutes Auftragen des Pflegeproduktes. Dieses sollte jetzt nicht wieder entfernt werden, sondern in die Wunde einwirken. Bitte nur einen leichten Pflegefilm zum Schluss auftragen, da übermäßige Anwendung sich auch negativ auf die Wundheilung auswirken kann. Die Pflege sollte morgens und abends bis zur Verheilung angewendet werden.

Bei den vorgeschriebenen Kontrollterminen wird die individuelle Wundbehandlung dann nochmals zusätzlich besprochen. Zur Milderung der Schwellung sollten zusätzlich kleine Eiswürfel mehrmals täglich gelutscht werden, da eine regelmäßige Kühlung zur schnelleren Reduzierung von Schwellungen im Mundbereich führt.

Normaler Heilungsverlauf

Die Zunge besteht, im Gegensatz zu allen anderen Piercingstellen, aus längs- und querverlaufenden Muskelfaserzügen. Durch die Verletzung des Muskelgewebes beim Durchstechen schwillt die Zunge an. In manchen Fällen sogar die Lymphgefäße im Halsbereich.

Zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen

An den meisten Stellen im Oralbereich werden beim Stechen Schmuckstücke mit Überlänge eingesetzt. Aus diesem Grund ist währen der Abheilzeit besonders darauf zu achten, dass beim Essen oder Sprechen keine Verletzungen der Zähne oder des Mundraumes entstehen. Bitte beachte daher folgende Vorsichtsmaßnahmen zusätzlich zu den unter „Vorsichtsmaßn. Allgemein“ beschriebenen:

  • Zwei Stunden überhaupt nicht rauchen und danach bis zur Verheilung so wenig wie möglich.
  • Fremdspeichel oder andere Körpersekrete von der Wunde fern halten.
  • Reduzierter Konsum von Milchprodukten, scharfe oder stark säuerliche Speisen oder Getränke vermeiden.
  • Am besten weiche Nahrungsmittel zu sich nehmen und wenn möglich nach dem Essen den Mund ausspülen.
  • Bitte keine antibakteriellen Mundspülungen wie Lysterine, Hexoral oder Ähnliches im Übermaß verwenden, da diese die natürliche Bakterienflora im Mundraum zerstören können. Diese Bakterien werden zur Heilung in der Mundflora benötigt.

Besonderheiten Zunge

Nach dem Stechen des Zungenpiercing kann die Zunge mit Eiswürfeln gekühlt werden.

Die Eiswürfel sind vorzugsweise aus Kamille/Salbei-Tee zu erstellen, da diese Wundheileigenschaften bei Schleimhäuten besitzen. Zum Süßen des Tees kann flüssiger Zucker benutzt werden. Keinen kristallinen Zucker verwenden, da die Kristalle sich nicht vollständig auflösen und es dadurch beim Lutschen der Eiswürfel zur Reibung auf der Zunge führen kann bzw. die Zuckerkristalle in die frische Wunde gelangen können.

Da die Zunge nach dem Stechen in den meisten Fällen anschwillt, wird ein Stab mit Überlänge eingesetzt. Da es nach dem Abschwellen der Zunge zu Verletzungen der Zähne oder des Mundraumes durch den überlangen eingesetzten Stab beim Essen oder Sprechen kommen kann, ist es sehr wichtig den Stab nach der Verheilung in einen für die Zunge entsprechend passenden Stab zu tauschen.

Besonderheiten Lippe

Beim Lippenpiercing ist beim Schminken darauf zu achten, dass keine Verunreinigungen an die gepiercte Stelle durch Schminke gelangen.

Da die Lippe nach dem Stechen leicht anschwellen kann, wird ein Labret mit Überlänge eingesetzt. Nach dem Abschwellen der Lippe kann es zu Verletzungen der Zähne oder des Mundraumes durch den überlangen eingesetzten Stab beim Essen oder Sprechen kommen, daher ist es sehr wichtig den Labret nach der Verheilung in einen für die Lippe entsprechenden passenden Stab zu tauschen.

Besonderheiten Lippenband

Ständiges Spielen mit der Zunge an dem Ring begünstigt das Herauswachsen des Schmuckes. Der Ring sollte nicht auf den Zähnen reiben. Es ist zu empfehlen abgeflachte Kugeln einzusetzen, da diese keine Druckstellen am Zahnhals bilden.

Intimbereich

Richtige Handhabung der Pflege und Pflegemittel

Das Pflegemittel sollte großflächig aufgetragen werden und ca. 1 Minute einwirken, damit sich angetrocknete Ablagerungen auf der Haut oder an dem Schmuck lösen können. Wenn die Verschmutzungen am Schmuck zu stark sind, sollten diese vorsichtig entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass bei der Säuberung ein fusselfreies Einwegtuch oder ein Wattestäbchen verwendet wird.

Die Reinigung erfolgt immer von innen nach außen, damit die Verunreinigungen von der Wunde weg und nicht zur Wunde hin transportiert werden. Der Reinigungsprozess kann je nach Grad der Verschmutzung auch ein weiteres Mal angewandt werden. Der Schmuck sollte während der Reinigung so wenig wie möglich bewegt werden.

Nach der Reinigung erfolgt ein erneutes Auftragen des Pflegeproduktes. Dieses sollte jetzt nicht wieder entfernt werden, sondern auf der Haut ohne Nachwischen trocknen. Das Pflegemittel wird über die Wundränder eindringen und die Wundheilung unterstützen. Bitte nur einen leichten Pflegefilm zum Schluss auftragen, da übermäßige Anwendung sich auch negativ auf die Wundheilung auswirken kann.

Die Pflege sollte morgens und abends während der Verheilung angewendet werden, aber nicht länger als 14 Tage. Danach wird bei dem vorher vereinbarten Kontrolltermin die individuelle Wundbehandlung nochmals zusätzlich besprochen.

Vorsichtsmaßnahmen

Folgende Dinge gelten allgemein für alle Piercings und sollten bis zur Abheilung vermieden werden, da es dadurch zu Komplikationen der Wundheilung kommen kann:

  • Keinerlei sexuellen Kontakt an der gepiercten Stelle bis zur Verheilung.
  • Keine fremden Körperflüssigkeiten auf oder an die zu verheilende Piercingstelle bringen, bis diese verheilt ist.

Besonderheiten Mann

Bei Piercings, die durch die Harnröhre gehen, sollte darauf geachtet werden, dass „Mann“ sich bei dem Besuch der Toilette setzt. Durch das eingesetzte Piercing kommt es zu einer Veränderung des Fließverhaltens des Urins.

Pflegehinweise Tattoo

Beachte folgende Dinge und dein Tattoo lebt mit gepflegter Haut länger

Ganz klar: „Weniger ist mehr“. Also überpflege dein Tatto nicht! Je nach Hautbeschaffenheit ist die Pflege ein wenig anders – man muss selbst ein Gefühl dafür entwickeln, wie die eigene Haut am besten zu pflegen ist (z.B. trockene Haut ein wenig mehr eincremen als fettige Haut).

  • Berühre dein Tattoo nur mit sauberen Händen und schütze es immer vor Schmutz!
  • Lass die Folie nach deiner Tattoositzung ca. 5 Stunden auf der Haut! Endet dein Termin erst am späten Abend, kannst du die Folie auch über Nacht drauf lassen.
  • Wenn du die Folie entfernst, wasch das Tattoo mit lauwarmen, fließendem Wasser ab und benutze eine pH-neutrale, unparfümierte Seife! Danach vorsichtig trocken tupfen und eine dünne Schicht Wund- und Heilsalbe (z.B. Panthenol) auftragen und einziehen lassen!
  • Danach vorsichtig anziehen (vorzugsweise lockere Kleidung, die nicht fusselt)!
  • Creme dein Tattoo täglich 1 – 2x dünn mit der Heilsalbe für maximal eine Woche ein!
  • Du solltest in den ersten 8 Wochen dein Tattoo vor direkter Sonnenstrahlung schützen! Danach empfehlen wir dir, grundsätzlich immer einen hohen Lichtschutzfaktor (50+) zu verwenden.
  • Solarium-, Sauna- und Schwimmbadbesuche solltest du vermeiden!
  • Sport und Baden ist für dich ca. eine Woche tabu!
  • Während der Heilungsphase kann das Tattoo jucken – Auf keinen Fall kratzen!!!

Die richtige Pflege und Behandlung ist das wichtigste für eine frisch gestochene Tätowierung, da es aufgrund falscher oder nachlässiger Pflege zu einer schlechten Abheilung führen kann, worunter die Qualität des Motives leiden würde. Im Falle einer schlechten Abheilung muss in den meisten Fällen das Tattoo noch einmal nachgestochen werden, was wiederum eine unnötige Verletzung der Haut wäre, zumindest wenn es sich durch richtige Pflege hätte verhindern lassen. Falls du hierzu noch Fragen hast, ruf uns einfach an!

LAST BUT NOT LEAST

Regelmäßig wird unser Tattoostudio vom Gesundheitsamt Berlin geprüft. Hygiene- und Materialanforderungen entsprechen also den neuesten Vorgaben. Außerdem werden nur geprüfte Materialien und Farben von uns verwendet.